Nachhaltige Wärme muss auch Emissionsarm sein
Auf dem Markt gibt es eine Vielzahl von Heizsystemen für die unterschiedlichsten Energieträger (Öl, Gas, Strom, Biomasse, etc.). Durch den Trend hin zu erneuerbaren Wärmequellen sind Biomasseheizungsanlagen stark gefragt. Doch jeder Energieträger hat seine Besonderheiten, so auch die Biomasse.
Im Vergleich zu anderen Energieträgern verbrennt Biomasse nicht ganz rückstandsfrei und die Biomasseanlagen bedürfen daher einer ganz besonderen technischen Zuwendung und Wartungsdisziplin um wirtschaftlich, zuverlässig, lange und umweltfreundlich zu funktionieren.
Welche Arten von Biomassebrennstoffen gibt es?
Meist wird Stückholz, Hackgut/Hackschnitzel, Briketts und Pellets verwendet.
Der volumetrische Heizwert ist je nach Holzart und Holzfeuchte unterschiedlich und reicht von 1.300 kWh/Raummeter bei Weide bis zu 1.950 kWh bei Harthölzern wie Esche, Eiche oder Buche. Der gravimetrische Heizwert liegt bei Holz zwischen 3,7 – 4,2 kWh/kg (zB. Buche bzw. Fichte bei 20% Feuchte).
Bei Pellets und Briketts liegt der gravimetrische Heizwert bei rund 4,9 kWh/kg, im Vergleich dazu liegt dieser bei Heizöl bei 11,8 kWh/kg bzw. bei Erdgas bei rund 10 kWh/kg.
Diese Werte bestehen nur bei trocknem Holz. Bei zunehmender Feuchte des Brennstoffes reduziert sich der Heizwert (zB. Heizwert bei Buche bei 50% Feuchte = 2,16 kWh/kg, bei 20% Feuchte = 4,02 kWh/kg). Daher ist bei der Einlagerung besonders auf die niedrige Feuchte zu achten.
Welche Qualitäts-Normen und Zertifikate gibt es bei Pellets?
Zur Standardisierung und Einordnung der Güte von Holzpellets hat sich im Markt eine Norm und 2 Zertifikate etabliert. Hierbei ist es wichtig, zwischen allgemeingültigen Normen und speziell ausgestellten Zertifikaten zu unterscheiden. Die verschiedenen Qualitätsstufen müssen auch beim Preisvergleich berücksichtigt werden.
Norm DIN EN ISO 17225-2:
Im Zuge der internationalen Harmonisierung wurden im September 2014 die länderspezifischen Normen (DIN, ÖNORM und SN) und die rein europäische Norm durch die international gültige DIN EN ISO 17225-2 abgelöst und zuletzt im September 2021 aktualisiert.
Sie regelt u.a. die Mindestanforderungen an Größe, Beschaffenheit, Heizwert und Verbrennungsverhalten der Pellets und ist in Klassen von A1, A2 und B eingeteilt. Die Klassen unterscheiden sich bereits in den Rohstoffen, die zur Herstellung verwendet werden dürfen. So kommen bei der hochwertigsten Klasse A1 ausschließlich Rundhölzer und chemisch unbehandelte Holzrückstände in der Produktion zum Einsatz.
Weitere Unterschiede zwischen den Klassen existieren beispielsweise beim Aschegehalt oder dem Ascheschmelzverhalten. Um ein optimales Brennverhalten und eine Langlebigkeit der Pelletheizung sicherzustellen, werden in privaten Haushalten fast ausschließlich Pellets der Klasse A1 eingesetzt.
Die Holzpellets gibt es zum Einblasen, als Sackware und sing in BigBags erhältlich.
Weiters gibt es 2 Zertifikate – die DINplus und die ENplus A1. Beim Feinanteil und der mechanischen Festigkeit der Pellets, übertreffen die Anforderungen der Zertifikate die Norm. Außerdem weisen DINplus zertifizierte Holzpellets einen geringen Aschegehalt auf als in der Norm vorgesehen.
Die wesentlichen Vorteile zertifizierter Pellets können allerdings nicht an Messwerten festgemacht werden. Der Nutzen für Sie liegt in einer fachmännischen Anlieferung durch geschultes Personal, der Unterstützung bei Reklamationen und der Transparenz durch Rückverfolgbarkeit von der Anlieferung bis zur Produktionsstätte.
Welche Arten von Biomasseheizungen gibt es?
Holzvergaserkessel:
Holzvergaserkessel verbrennen ganze Holzscheite oder Hackschnitzel und erzeugen Wärme durch die Vergasung des Brennstoffs. Diese Kessel sind hocheffizient und eignen sich ideal für größere Heizleistungen.
Pelletkessel:
Pelletkessel verwenden Holzpellets als Brennstoff. Diese werden automatisch zugeführt, angezündet und kontrolliert verbrannt. Dadurch kann die Heizleistung nach Bedarf von ca. 30 – 100% variiert werden. Sie sind von klein bis groß verfügbar und daher gut für den Einsatz in Wohn- und Mehrparteienhäusern sowie fürs Kleingewerbe geeignet.
Stückholzkessel:
Stückholzkessel sind ähnlich wie Holzvergaserkessel. Sie verbrennen Holzscheite oder Hackschnitzel direkt und ohne Vergasung. Diese Kessel sind vielseitig und können in verschiedenen Leistungen installiert werden.
Hackschnitzelheizungen:
Hackschnitzelheizungen verwenden Holzhackschnitzel als Brennstoff, werden häufig mit einem Pufferspeicher kombiniert und sind wiederum für größere Gebäude oder industrielle Anwendungen geeignet.
Brikettheizungen:
Brikettheizungen nutzen meist runde oder eckig gepresste Holzbriketts (ähnlich Pellets nur größer) als Brennstoff. Diese Briketts bestehen ähnlich wie Pellets aus gepresstem Holzmaterial. Sie sind eine praktische Alternative für Stückholz und auf Grund der einfachen Handhabung eine echte Option für den Heimgebrauch.
Denken Sie daran, dass die Wahl des richtigen Heizungstyps von Ihren individuellen Anforderungen, der Gebäudegröße und anderen Faktoren abhängt. Es ist ratsam, einen Fachmann zu konsultieren, um die passende Lösung für Ihre Bedürfnisse zu finden.
Welche Eigenschaften haben Biomasseheizungsanlagen?
Biomasseheizungen sind eine umweltfreundliche und effiziente Möglichkeit, Wärme zu erzeugen. Hier einige Eigenschaften von Biomasseheizungen:
Kostengünstiges Heizen:
- Der Betrieb einer Biomasseheizung ist im Vergleich zu fossilen Brennstoffen (Öl und Gas) deutlich günstiger
- Holz, der Hauptrohstoff für Biomasseheizungen, ist regional verfügbar und meist preiswert
- Moderne Biomassekessel arbeiten zuverlässig, hocheffizient und verwerten das Heizmaterial sehr umweltverträglich
Nachwachsender Rohstoff:
- In Österreich wächst mehr Holz nach, als geerntet wird
- Ein Großteil des Brennstoffs für Biomasseheizungen wird aus Holzabfällen gewonnen (wie für Pellets und Hackschnitzel)
Klimaneutrale Wärmeenergie:
- Beim Heizen mit Holz wird nicht mehr CO₂ freigesetzt, als der Baum während seines Wachstums gespeichert hat
- Die CO₂-Bilanz des Brennstoffs Holz ist ausgeglichen
Regionale Wertschöpfung:
- Biomasseheizungen stärken die heimische Forstwirtschaft und schaffen Arbeitsplätze
- Kurze Transportwege sind ein Vorteil der regionalen Produktion von Biomasse
Komfortabler Betrieb:
- Moderne Biomassekessel sorgen automatisch für wohlige Wärme
- Lagerungssysteme passen sich den räumlichen Gegebenheiten an
Was ist beim Betrieb von Biomasseheizungsanlagen zu beachten?
Der korrekte Betrieb von Biomasseheizungsanlagen ist entscheidend, um ihre Effizienz, Umweltfreundlichkeit und Zuverlässigkeit sicherzustellen. Hier sind einige wichtige Punkte, die Sie beim Betrieb der Anlagen unbedingt beachten sollten:
Regelmäßige Inspektion & Wartung:
- kontrollieren Sie regelmäßig den Heizkessel, die Verbrennungsluftzufuhr, die Beschickungseinrichtung (zB. bei Pellets und Hackschnitzel) und die Rauchabzüge
- Lassen Sie Ihre Biomasseheizung mindestens einmal pro Jahr von einem Fachmann warten
- Frühzeitige Problemerkennung hilft, teure Reparaturen zu vermeiden
Pelletvorrat prüfen:
- Überwachen Sie besonders in der Heizsaison den Pelletbestand im Lager, um den Betrieb sicherzustellen
- Sorgen Sie für zeitgerecht für Nachschub
- Kaufen sie den Brennstoff nach der Heizsaison um günstige Einkaufspreise zu erzielen
Ascheentsorgung:
- Die bei der Verbrennung entstehende Asche kann als Dünger genutzt werden oder muss fachgerecht entsorgt werden
Effizienter Betrieb:
- Achten Sie darauf, dass die Anlage von einem Fachmann immer optimal eingestellt ist und der Brennstoff ausreichend trocken ist
- Lassen Sie regelmäßig die Abgaswerte überprüfen
- Regelmäßige Wartungen gewährleisten einen effizienten und zuverlässigen Betrieb
Wenn Sie eine Biomasseheizung besitzen, empfehlen wir, diese regelmäßig zu inspizieren und mindestens einmal pro Jahr (idealerweise im Sommer) von einem Fachmann warten zu lassen. Dadurch bleibt sie effizient und funktioniert zuverlässig. Um diese Aufgaben nicht zu übersehen erinnert Sie die MyBuilding24 App zuverlässig und einfach.
Wenn Sie Ihre Immobilien, Anlagen, Maschinen und Geräten top in Schuss halten wollen und Ihre Prüf- und Wartungspflichten entspannt im Griff haben möchten, dann nutzen Sie ab jetzt unsere
My Building24 APP oder Folgen Sie diesem Link und registrieren sich noch heute – https://mybuilding24.com/de/ – damit Ihr Gebäude noch lange wirtschaftlich und zuverlässig funktioniert.